Wenn sich die Abgabetermine am Semesterende geradezu überschlagen und man sich auch noch auf Prüfungen vorbereiten soll, dann ist solides Zeitmanagement nicht nur hilfreich, sondern essenziell, um alle Herausforderungen erfolgreich zu meistern. Dieser Beitrag verrät, worauf es bei gutem Zeitmanagement im Studium ankommt, und bietet konkrete Tipps, wie man mit knappen Abgabeterminen am besten umgeht.
Erster Schritt: Übersicht verschaffen und behalten
Um das wertvolle Gut der Zeit effizient zu nutzen, gilt es zuerst, die vorhandenen Zeitressourcen zu erfassen und den zu erledigenden Aufgaben gegenüberzustellen. Die erste Frage, die man sich stellen sollte, ist also: Wie viel Zeit hat man pro Tag, Woche oder Monat überhaupt zur Verfügung? Je nachdem, wie viel man neben dem Studium in Arbeit, Freizeit, Haushalt, Schlaf und andere Notwendigkeiten investiert, fällt die Antwort auf diese Frage naturgemäß für jedes Individuum anders aus.
Demgegenüber steht die Zeit, die man aufwenden muss, um bestimmte Aufgaben zu bewältigen. Dafür ist es wichtig, sich einen Überblick über alle Abgabetermine zu verschaffen sowie über anstehende Prüfungen. Wer bereits an der Abschlussarbeit schreibt, sollte auch diesen Posten berücksichtigen. Dazu kommen andere akademische Verpflichtungen wie Readings, Präsentationen und natürlich die Zeit im Seminar, Hörsaal oder Labor. Andere Termine in persönlichen Angelegenheiten, Studienreisen, Arzttermine, Amtswege und alles andere, was anstehen könnte, sollte man ebenfalls mitnotieren.
Ausgestattet mit einer umfassenden To-Do-Liste ist es nun möglich, die Vorbereitung auf alle Aufgaben übersichtlich zu planen und die Ressource Zeit optimal einzusetzen.
Zweiter Schritt: Prioritäten klarstellen
Hat man sich einmal einen Überblick über alle Verpflichtungen im laufenden Semester verschafft, ist es einfacher, die Prioritäten zu identifizieren. Fakt ist: Nicht jeder Abgabetermin ist gleich wichtig. Manche Prüfungen können auch zu einem späteren Zeitpunkt abgelegt werden und eine versäumte Hausarbeit hat in der Regel weniger fatale Auswirkungen als eine abgelehnte Abschlussarbeit.
Andererseits gibt es im Studium immer wieder Fristen, die unbedingt eingehalten werden müssen. So kann ein Verzug bei einem auslaufenden Studienplan manchmal jahrelange Arbeit zunichtemachen und dazu führen, dass Studierende die Uni letztendlich ohne Abschluss verlassen. Es ist also wichtig, zu erkennen, welche Herausforderungen die höchste Dringlichkeit haben – zeitlich wie inhaltlich.
Sobald die Prioritäten für die kommenden Wochen und Monate identifiziert worden sind, kann man auf dieser Basis Tages- und Wochenpläne erstellen.
Dritter Schritt: Zeitpläne machen und einhalten
Sobald die Prioritäten erfasst und sortiert sind, ist es an der Zeit, sich die Ressourcen strukturiert einzuteilen. Dazu erstellt man am besten Tages- und Wochenpläne, in die man zuerst alle Fixtermine einträgt, bei denen man zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort sein muss. So erkennt man, welche zeitlichen Ressourcen in einer Woche oder an einem Tag überhaupt noch zur Verfügung stehen. Diese Ressourcen lassen sich dann für Lerneinheiten, Seminararbeiten und andere universitäre Verpflichtungen einteilen.
Bei der Gestaltung eines Wochenplans sollte man die Themen Freizeit und Erholung auf keinen Fall vernachlässigen. Um effizient und proaktiv lernen oder an einer Arbeit schreiben zu können, braucht es ein hohes Maß an Konzentration. Deswegen gilt es, auch Ruhezeiten und Pausen zu planen und einzuhalten!
Bei besonders knappen Abgabeterminen
Was aber nun tun, wenn man einen Abgabe- oder Prüfungstermin vergessen oder zu lange ignoriert hat und in knapper Zeit eine riesige Workload bewältigen soll?
In so einem Fall muss man sich die verbleibende Lern- bzw. Arbeitszeit sehr genau einteilen. Auch wenn es hier individuelle Unterschiede gibt, legt die Forschung nahe, dass Studierende maximal sechs Stunden täglich effizient lernen oder an einer Abschlussarbeit schreiben können. Diese sechs Stunden sollten allerdings nicht am Stück abgearbeitet werden. Dazu addieren sich Pausen, in denen sich das Gehirn erholen kann. Expertinnen und Experten empfehlen, etwa alle zwei Stunden eine halbstündige Pause einzulegen.
Während den Lerneinheiten ist es besonders wichtig, Ablenkungen zu vermeiden. Das Handy sollte man am besten abdrehen oder in den Flugmodus schalten und auch potenzielle Ablenkungen auf dem Computerbildschirm sollte man blockieren. So behält man während der Arbeitszeiten einfacher den Fokus.
In Ausnahmefällen kann es auch gelingen, mehr als sechs Stunden am Tag effizient akademisch zu arbeiten oder zu lernen. Doch Studierende dürfen nicht überrascht sein, wenn der Kopf nach einer bestimmten Zeit einfach nicht mehr mitspielen will. Gerade deswegen ist es wichtig, sich die zeitlichen Ressourcen mit Wochenplänen gut einzuteilen.