Die Ampel-Regierung plant eine Bafög-Reform und hat dazu in einem ersten Schritt mehr Geld ab dem kommenden Wintersemester angekündigt. Aber auch für Schüler und Auszubildende sollen die Sätze steigen.
Bafög-Erhöhung für Studenten: Wie viel gibt es mehr?
Das Bundeskabinett hat dazu am vergangenen Mittwoch erste Pläne verkündet, um die staatliche Ausbildungshilfe Bafög für alle Empfänger anzuheben. Zusätzlich sollen mehr potentielle Bafög-Empfänger durch eine Anhebung der Elternfreibeträge erreicht werden.
Die Bafög-Sätze für Studentinnen und Studenten sollen demnach wie folgt angehoben werden:
- Studierende daheim: Von 427 auf 449 Euro monatlich
- Studierende in eigener Wohnung: Zusätzlich 360 anstatt 325 Euro für die Miete
- Studierende, die nicht mehr familienversichert sind: Zusätzlich max. 122 Euro für Kranken- und Pflegeversicherung
Studierende, die nicht mehr bei den Eltern wohnen und Miete bezahlen müssen, kommen demnach auf einen neuen Gesamtbetrag von 809 Euro – anstatt den bisher 725 Euro.
Beziehen Studierende zusätzlich Bafög-Förderungen für die Kranken- und Pflegeversicherung, könnte der neue Bafög Höchstbetrag in Zukunft auf 931 Euro ansteigen. Bisher waren hier maximal 861 Euro möglich.
Bafög Erhöhung: Die Änderungen im Überblick
Neue Bafög Regelung | |
Studierende im Elternhaus: | 449 Euro |
Studierende in Wohnung/WG: | Zusätzlich 360 Euro |
Studierende mit eigener Krankenversicherung: | Zusätzlich max. 122 Euro |
Anrechnungsfreies Einkommen der Eltern: | 2400 Euro |
Zuschlag für Studierende mit Kind: | 160 Euro |
Anrechnungsfreier Betrag bei Nebenjob: | 330 Euro |
Altersgrenze für Bafög: | 45 Jahre |
Erhöhung für Schüler und Azubis in Wohnung/WG: | 629 Euro |
Mehr Bafög-Geld: Empfängerkreis soll vergrößert werden
Eine weitere geplante Neuerung ist die Erweiterung des potentiellen Kreises für Bafög-Empfänger. Zukünftig sollen deswegen 2400 Euro des monatlichen Einkommens der Eltern anrechnungsfrei bleiben. Derzeit liegt der anrechnungsfreie Betrag noch bei 2000 Euro. Auch eine Erhöhung des Kinderbetreuungszuschlags für Studierende mit Nachwuchs steht in Aussicht. Hier sollen anstatt 150 Euro nun 160 Euro bezuschusst werden.
Wer während seinem Studium arbeitet, musste bisher Beträge über 290 Euro anrechnen lassen. Dieser Betrag soll sich nun ebenso auf 330 Euro erhöhen.
Überraschend: Auch die Altersgrenze für Bafög wird erhöht. Galt hier bisher noch eine Grenze von 30 Jahren bei Beginn der Bafög-Auszahlungen, wird die Altersgrenze nun auf 45 Jahre erhöht, so dass die Aufnahme eines Studiums auch noch im späteren Berufsleben gewährleistet werden kann.
Mehr Bafög auch für Schüler und Auszubildende
Gute Nachrichten für Schülerinnen und Schüler sowie Azubis, die nicht mehr im Elternhaus wohnen: Der Bafög-Betrag erhöht sich in Zukunft auf 629 Euro anstatt den bisherigen 585 Euro.