In diesem Beitrag erklären wir dir, wie du schneller, besser und vor allem effektiver lesen kannst, um das Beste aus Büchern herauszuholen und das Gelesene auch wirklich zu verinnerlichen.
Aus Büchern lernen: Lesen ist nicht gleich lesen
Bücher lesen wird oft als anstrengend empfunden: Man muss sich hinsetzen und anfangen, findet aber meist kaum Zeit dafür, wird vom Handy abgelenkt oder schläft währenddessen einfach ein. Sollten wir es dann doch mal schaffen, ist die Aufmerksamkeitsspanne oftmals derart kurz, dass ein Buch meist schon nach wenigen Minuten weggelegt wird oder wir die gelesenen Sätze gar nicht wirklich gelesen haben. Den Text haben wir zwar angestarrt, aber weder verstanden, noch verinnerlicht.
Schluss damit! Mit den folgenden 10 Tipps wollen wir dir einige Hilfestellungen mit auf den Weg geben, wie du es endlich schaffst, mehr Bücher zu lesen und das vor allem so effektiv wie möglich – so dass du daraus Lernen kannst und du das Meiste rausholen kannst. Lesen ist nicht gleich Lesen und sollte deswegen für ein zufriedenstellendes Ergebnis „neu gelernt“ werden – alles andere ist Zeitverschwendung!
10 Tipps für mehr Effektivität beim Lesen
Bücher richtig zu lesen und zu verstehen ist vor allem eines: Übung! Wende die folgenden 10 Tipps für effektives Lernen also immer und immer wieder an und mache sie zu einer täglichen Routine. Denke dich neu in das Thema ein und lasse vergangene Erfahrungen mit Büchern hinter dir – nur so kannst du am Besten damit arbeiten.
Tipp 1: Lese nur das, was dich interessiert
Das Lesen fällt einem dann immer schwer, wenn man sich dazu verpflichtet fühlt, aber eigentlich keine Lust darauf hat. Das kommt meistens daher, dass man das Thema des Buches oftmals gar nicht interessant findet, oder meint, dieses nur lesen zu müssen, weil es alle gerade tun oder es im Trend ist. Kein Wunder bleibt es dann meistens unberührt liegen, während sich die Frustration über die eigene Faulheit trotzdem steigert.
Deswegen: Lese nur Bücher, die dich auch wirklich interessieren! Alles andere bringt ganz einfach nichts und hält dich nur davon ab, dich mit Themen auseinanderzusetzen, auf die du auch wirklich Lust hast und die dir etwas bringen. Wenn ein Thema für dich persönlich relevant ist, dann bekommst du automatisch Lust auf ein Buch und die darin enthaltenen Themen, die sich mit deinen Interessen decken.
Wenn du beim Lesen also merkst, dass dir das Buch keinen Spaß macht oder das Thema sehr schwer fällt, dann lege es weg und beschäftige dich nicht weiter damit. Keiner zwingt dich dazu und schließlich sind wir hier ja auch nicht in der Schule. 😀
Tipp 2: Lerne, dich zu fokussieren!
Eines der größten Probleme beim effektiven Lesen ist die Ablenkung und der dadurch verlorene Fokus auf die wirklich wichtigen Inhalte. Setze dich mit deinem Buch oder deinem E-Reader in einen ruhigen, angenehm temperierten Raum. Um Fokus zu bekommen und dich nicht ablenken zu lassen, empfehle ich dir folgende Tipps:
- Schalte dein Smartphone aus: Sage deinen Freunden, dass du dich in einer halben Stunde oder später wieder bei ihnen meldest. Alle 5 Minuten auf dein Display zu starren ist der größte Zeitfresser und Motivationskiller überhaupt. Selbst wenn du nur auf die Uhr schaust, wirst du durch irgendwelche anderweitigen Benachrichtigungen wieder abgelenkt. Handy also am besten ganz aus und weglegen!
- Wichtige Dinge im Vorfeld erledigen: Du hast einen wichtigen Anruf vor dir oder musst dringend noch einkaufen gehen? Erledige diese Sachen zuerst, damit du diese während dem Lesen nicht ständig im Hinterkopf hast. Das lenkt deine Aufmerksamkeit nur auf andere Dinge und nicht auf das Buch.
- Sei entspannt und mach dir keinen Druck: Lesen sollte nicht als Zwang empfunden werden. Erwarte also nicht zu viel von dir selbst, sondern fang einfach mal damit an. Wenn du ein Thema findest, das dich sehr interessiert, wirst du aber ganz von selbst Spaß am lesen haben – der Fokus darauf kommt dann auch ganz automatisch.
- Nimm dir Zeit: Plane dir deine tägliche Lesezeit wirklich ein und beschäftige dich solange mit nichts anderem. Alles andere kann warten. Wenn du dein Buch in die Hand nimmst, hat Lesen erst einmal oberste Priorität. Wenn du alle essentiellen Aufgaben davor erledigt hast, verspürst du auch keinen Druck mehr oder machst dir ständig Gedanken um etwas anderes.
Tipp 3: Informiere dich oberflächlich über das Buch
Bevor du mit der ersten Seite startest, mache dich erst einmal über das Buch schlau und entwickle weiterführendes Interesse dafür. Das kannst du dir in etwa wie bei einem Filmtrailer vorstellen, der Lust auf mehr macht. Meistens will man den Film dazu dann auch gleich sehen. So ziemlich ähnlich verhält es sich mit Büchern.
Lese den Klappentext und die Rückseite eines Buches, lese die einleitenden Worte und die Inhaltsangabe, informiere dich über den Autor und seine Erfahrungen mit dem jeweiligen Thema und mache dir im Vorfeld bewusst, was dir dieses Buch alles bringen kann und wie es sich positiv auf einzelne Lebensbereiche auswirken kann.
Einfach mal ausprobieren: Das macht Bock auf mehr!
Tipp 4: Du musst nicht jedes Kapitel lesen
Wie in Tipp 3 bereits gesagt, solltest du dir auch die Inhaltsangabe des Buches anschauen. So kannst du dich im Vorfeld auf die kommenden Themen vorbereiten und weißt schon bereits im Vorfeld, was dich erwartet.
Du findest einige Kapitel überflüssig, hast keine Lust darauf oder aber schon genügend Erfahrung damit? Dann überspringe es einfach! Richtig gehört, lasse Kapitel, die dich wenig oder gar nicht interessieren, einfach weg. Um effektiv mit Bücher zu arbeiten, musst du mit bisherigen Gewohnheiten und Regeln brechen. Keiner hat dir zu sagen, was genau du lesen musst. Beschäftige nur mit denen für dich relevanten Inhalte.
Tipp 5: Arbeite mit dem Buch!
Nach dem Lesen eines Buches sind wir zwar oft sehr motiviert, einige der gesagten Dinge in die Tat umzusetzen, meistens scheitert es aber daran, dass wir einige Tage später schon alles wieder vergessen haben oder wichtige Details nicht beachten. Damit dir die Inhalte eines Buches im Gedächtnis bleiben, ist es überaus wichtig, mit dem Buch zu arbeiten.
Mache dir Notizen auf einer Seite, unterstreiche dir wichtige Sätze, klebe dir Post-Its in das Buch, schreibe dir einen Zettel auf welchem du jedes Kapitel zusammenfasst – ganz egal wie: Schreibe dir die für dich wichtigen Dinge heraus und schreibe am besten auch gleich dazu, wie sich diese umsetzen lassen.
Probiere dich aus: Jeder hat für das Arbeiten mit dem Buch eine andere Methode, wichtig ist einfach nur, dass du mit dem Buch interagierst. Schreibe dir nach dem Lesen des Buches aus all deinen Notizen eine umfassende To-Do Liste oder Plan, wie du die gesagten Dinge in deinen Alltag integrieren und am einfachsten umsetzen kannst. Nur so kannst du das Buch auch wirklich effektiv auf dein Leben anwenden. Nur Lesen an sich bringt nichts!
Tipp 6: Routinen entwickeln!
Damit du auch am Ball bleibst und mehrere Bücher pro Monat (ja, richtig gehört!) verschlingen kannst, sind regelmäßige Lese-Sessions wichtig. Entwickle Routinen und lasse das Lesen zur Gewohnheit werden, so wie das tägliche Zähne putzen.
Setze dir am besten eine feste Lesezeit am Tag fest, an welcher du dich wirklich nur mit deinem Buch beschäftigst. Am besten eignen sich dafür morgens noch im Bett oder abends vor dem Schlafengehen. Zwischendurch könnte auch funktionieren, muss aber sehr individuell angepasst werden.
Probiere es erst alle 3 Tage, dann alle 2 Tage und schließlich jeden Tag aus – ganz nach deinem Tempo. Anschließend kannst du dich auch immer mit etwas belohnen, so dass du dich schon im Vorfeld auf die Aktivität freuen kannst. Das kann eine Süßigkeit, oder aber auch eine Folge deiner Lieblings-Netflixserie sein.
Tipp 7: Versuche es mit Speed Reading
Um schneller Bücher zu lesen, kannst du es auch mal mit Speed Reading versuchen. Schnelles Lesen fördert nicht nur die Denkfähigkeit des Gehirns, sondern lässt dich auch mehr Inhalte in kürzerer Zeit aufnehmen. Für Speed Reading gibt es verschiedenste Methoden, welche dir am meisten liegt, musst du selbst ausprobieren.
Das Gute daran: Speed Reading kann sich jeder ganz einfach selbst beibringen. Wie das funktioniert und was du dabei beachten musst, wird dir in folgendem Video erklärt.
Tipp 8: Nutze tote Zeit
„Tote Zeit“ hört sich etwas komisch an, haben wir aber alle fast täglich mehr als genug. Tote Zeit ist die Zeit, die wir meistens mit warten verbringen und nicht produktiv nutzen. Das kann die Fahrt in der Bahn sein, Wartezeiten beim Arzt oder aber auch das Abhängen auf der Couch vor dem Handy.
Es gibt verschiedenste Situationen, in der du deine Zeit sinnvoll nutzen kannst:
- Nimm dir Bücher in Bus, Bahn oder in Wartezimmer mit
- Nutze Hörbücher, um dir die Inhalte auch während einer Autofahrt anzuhören
- Ideal eignen sich Hörbücher auch beim Sport oder bspw. während dem Gassi gehen
Mache dir hier aber keinen Druck, wenn du einfach mal eine halbe Stunde lang gar nichts machen willst, brauchst du die Pause natürlich auch mal. Baue dir aber immer wieder kleine Zeitinseln in deinen Tagesplan ein, an denen Lesen Sinn machen könnte. Überlege dir, in welchen Momenten im Alltag du effektiv Zeit mit dem lesen oder mit Hörbüchern verbringen könntest.
Auch hier kannst du erst mal langsam anfangen und dich dann immer weiter hocharbeiten, bis du deinen eigenen Rhythmus und deine Balance zwischen „chillen“ und dem sinnvollen Nutzen der toten Zeit gefunden hast.
Tipp 9: Diskutieren und Nachschlagen
Eine sinnvolle Methode um dich mit den Inhalten deines Buches auseinanderzusetzen, ist es, wenn du das Erzählte, sowie einzelne Begriffe oder Methoden einfach mal selbst nachschlägst oder googelst. Du kannst dir hier je nach Angelegenheit meistens noch mehr Eindrücke und Erlebnisberichte von Personen einholen, die mit einem bestimmten Thema unterschiedliche Erfahrungen gemacht haben und dich somit tiefer in eine Thematik einarbeiten.
Auch hilft es, über das Thema des Buches zu diskutieren. Das kann im Freundeskreis, mit der Familie, oder auch in diversen Foren oder Kommentarspalten sein. Ein Austausch über Denkweisen und Erfahrungen ist oft goldwert, weckt weiteres Interesse am Thema und sorgt dafür, dass du weiter motiviert bleibst, mit deinem Buch zu arbeiten.
Tipp 10: Tipps im Alltag umsetzen
Wie bereits erwähnt, solltest du dir während und nach dem Lesen eines Buches alle für dich wichtigen Inhalte, Tipps und Sätze aufschreiben und dir einen Plan machen, wie sich diese im Alltag umsetzen lassen. Du arbeitest erst dann richtig mit einem Buch, wenn sich das Gesagte auch bei dir im Alltag anwenden lässt.
Hierzu ein paar nützliche Denkanstöße:
- Hinterfrage das Gelesene und mache dir stets eigene Gedanken dazu
- Schreibe auf, wie du zu gewissen Themen stehst und wie diese dir in deinem Alltag begegnen
- Wie und wann lassen sich wichtige Inhalte in deinem Alltag umsetzen? Mache dir direkt nach dem Lesen einen detaillierten Plan und baue neue Erkenntnisse aus dem Buch in diesen ein
- Versuche, jeden Tag zu lesen und die hier genannten Tipps, sowie die Buchinhalte in deinem Leben zu einer Gewohnheit werden zu lassen
- Wenn regelmäßiges Lesen zu einem festen Bestandteil deines Lebens geworden ist, wirst du Bücher unter einem ganz anderen Blickwinkel sehen als bisher
- Lesen bildet, Bücher machen schlauer und erweitern deinen Horizont – es lohnt sich also immer!
Bücher und Ratgeber sollten immer mit größtmöglichem Fokus gelesen und verstanden werden. Die in diesem Artikel genannten Tipps zu mehr Effektivität können dich dabei unterstützen.
Warum sollte man überhaupt lesen?
„Lesen ist wichtig“ wurde uns schon in der Schule vermittelt. Damals hatten wir nicht unbedingt immer Lust darauf, aber die unzähligen Vorteile des Lesens liegen auf der Hand. Lesen bringt und sowohl privat, als auch im Berufs- und in unserem Beziehungsleben deutlich weiter. Wir bleiben aktiv und unser Gehirn wird gefordert.
Einige Vorteile des Lesens kurz zusammengefasst:
- Unsere Kreativität wird angeregt und weitet sich auch auf andere Lebensbereiche aus
- Durch das Lesen können wir abschalten und in andere Welten eintauchen
- Unser Vokabular wird erweitert, unsere Ausdrucksweise wird verbessert und wir fördern unsere Sprachkompetenzen
- Wer mehr liest, wirkt laut Umfragen automatisch attraktiver und begehrter auf die Menschen in seinem Umfeld
- Lesen fördert erwiesenermaßen unsere Sozialkompetenzen und den Umgang mit anderen. Gerade auch bei Kindern ist lesen wichtig, um frühzeitig Verhaltensweisen und moralisches Denken zu erlernen
- Lesen bildet: Egal ob Zeitung, Magazin, Ratgeber oder Artikel im Internet. Wer viel liest, ist schlauer und kann mitreden.
- An Büchern wachsen: Bücher lassen uns an uns selbst wachsen. Wir denken reflektierter, bekommen verschiedenste Ansichtsweisen und entwickeln mehr Empathie für andere Menschen.
Effektiv lesen: Ein Fazit
Wenn du Bücher effektiv lesen und damit lernen willst, solltest du dir stets darüber bewusst sein, wie viel positive Auswirkungen das Lesen auf dich, deine Persönlichkeit und deine Bildung hat. Suche dir Themen aus, die dich wirklich interessieren, plane dir feste Lesezeiten ein, lasse dich nicht ablenken und notiere dir alles wichtige, was du aus einem Buch erfahren hast. So nimmst du das Beste aus jedem Buch mit und kannst bereits mehrere Bücher in einem Monat lesen.
Hast du dir erst einmal Routinen angewöhnt und dir durch unsere Tipps eine neue Herangehensweise an das Lesen geschaffen, fällt es dir immer leichter, dich durch Bücher persönlich weiterzubilden – wir wünschen dir viel Erfolg dabei!
Diskutiere mit: Wie sind deine Erfahrungen mit Bücher und hast du weitere, wertvolle Tipps? Wie viele Bücher list du durchschnittlich in einem Jahr und mit welchen Themen beschäftigst du dich? Hinterlasse uns gerne einen Kommentar unter diesem Artikel. Wir sind gespannt auf deine Erfahrungen! 🙂
Bücher aus dem Artikel
In den Bildern zum Artikel habe ich dir einige Bücher abfotografiert, die ich selbst gelesen habe und ich dir sehr weiterempfehlen kann. Es handelt sich dabei um die folgenden Exemplare:
Vielen Dank für den Beitrag zum effektiven Lesen. Mein kleiner Neffe hat damit begonnen die GEO Zeitschrift regelmäßig zu lesen und möchte nun auch Bücher lesen und mehr lernen. Gut zu wissen, dass es helfen kann, ein Buch besser zu verstehen, wenn man sich während dem Leseprozess Notizen macht oder Wichtiges unterstreicht.
Guter Beitrag. Habe mir selber angewöhnt neben meinem Studium wenigstens 1-2 Bücher im Monat zu lesen… Blieb die letzten Jahre viel zu sehr auf der Strecke 😀 Ich nutze dafür ua. Hörbücher beim Autofahren, also die angesprochene „tote Zeit“ – hilft auf jeden Fall!
Hat jemand Erfahrungen mit der App Blinkist machen können?
Hallo Simon! Danke für dein Feedback.
Lustig dass du Blinkist erwähnst, habe die App (gekaufte Version) im Sommer mehrmals genutzt. Eigentlich ist es schon von Vorteil, trotzdem wird man durchs alleinige Hören bzw. durch kurze Zusammenfassungen der Inhalte auch nicht immer schlauer. Man sollte schon damit arbeiten. Heißt also, am besten nebenher Notizen machen und sich Gedanken darüber machen, wie sich die Inhalte am besten in den eigenen Alltag integrieren lassen.
Es gab dort auch Blinks, die ich zuvor schon als Buch gelesen hatte. Hier und da war ich auch ein bisschen enttäuscht, je nach Thema braucht es dann halt eben doch noch mehr Details. Außerdem sind die Blinks auch immer nur so gut wie ein Buch selbst und nicht jedes Buch ist auch wirklich komplett nützlich. Trotzdem kann man mit der App oberflächlich ganz gute Erfolge erzielen und sich inspirieren lassen, man sollte sich aber auch immer gründlicher mit dem jeweiligen Thema eines Buches auseinandersetzen.
Viele Grüße, Matthias.