Die Möglichkeit auf Home Office wird aufgrund der Coronakrise wohl spätestens seit diesem März in nahezu jedem Unternehmen diskutiert. Damit auch von daheim aus effektiv gearbeitet werden kann, sollte man allerdings einige Dinge beachten. Wir haben uns etwas schlau gemacht und wollen euch für euer Home Office einige praktische Tipps mit an die Hand geben.
„Home Office“ – Kaum ein Wort hat man in den letzten Wochen wohl öfter gehört, zumindest wenn es um den Arbeitsalltag geht. Wurde das Home Office in vielen Branchen noch belächelt oder als nahezu unmöglich abgetan, mussten viele Unternehmen aufgrund der Coronakrise einlenken und umdenken. Es ist also Zeit, sich mal etwas näher damit zu beschäftigen und die Chancen und Vorteile des Home Office auch richtig zu nutzen.
Was bedeutet eigentlich Home Office?
Home Office setzt sich aus den Wörtern „Home“ (engl. für Zuhause, Daheim) und Office (engl. für Büro oder Arbeitsplatz) zusammen. Home Office ist also der Arbeitsplatz, der sich zuhause eingerichtet, bzw. die Arbeit, die von daheim aus verrichtet wird. Die Möglichkeit auf Home Office besteht in den meisten Fällen bei Arbeitsplätzen, die eher IT-lastig sind und damit ohne große Umstände auch am eigenen Rechner oder am Laptop verrichtet werden können.
Gerade wegen der Coronakrise und den damit einhergehenden Kontaktverboten sind nun viele Arbeitnehmer dazu gezwungen, eben dies in die Tat umzusetzen und müssen sich derzeit ein Home Office einrichten. Dabei sollte man allerdings auf einige Dinge achten um auch wirklich ungestört arbeiten zu können und den Workflow aus dem Büro mit in die eigenen vier Wände mitnehmen zu können. Gar nicht immer so einfach.
Home Office als richtige Arbeitszeit einstufen
Home Office ist kein zusätzlicher Urlaub und keine Freizeitangelegenheit. Zumindest in den meistens Fällen. Wichtig ist es deswegen, Home Office auch als ganz normale Arbeitszeit anzusehen, die nur eben an einem anderen Ort stattfindet.
Gerade was Ablenkung, Workflow und konzentriertes Arbeiten betrifft, sollten deswegen im Vorfeld einige Überlegungen getroffen werden, um auch von zu Hause aus effektiv und ungestört arbeiten zu können. Wichtig ist es deswegen also auch, die Stunden im eigenen Home Office als die Arbeitszeit zu interpretieren, die diese auch wirklich ist – eben nur mit dem zusätzlichen Luxus innerhalb der eigenen vier Wände.
Im Folgenden haben wir euch ein paar Tipps zusammengestellt, die euch bei der Einrichtung, aber auch bei der Produktivität im Home Office unterstützen können.
Home Office: 10 nützliche Tipps für mehr Fokus, Workflow und Produktivität
1. Stellt euch den Wecker – so wie immer
Ein beliebter Fehler: Der Wecker klingelt später oder wird erst gar nicht gestellt. Das wirkt sich allerdings ziemlich negativ auf die Gewohnheiten im neuen Arbeitsalltag aus. Wer später aufsteht, muss länger arbeiten und hat später Feierabend. Klar kann man sich den Wecker – wenn möglich und keine wichtigen Videokonferenzen anstehen – auch mal eine Stunde später stellen. Ihr solltet aber trotzdem lieber immer um die gleiche Uhrzeit aufstehen, wie sonst auch.
Das Ausschlafen wird sonst zu einer schlechten Angewohnheit und verschiebt den ganzen Arbeitsalltag. Ihr kommt in Verzug und fühlt euch dadurch umso gestresster. Deswegen gilt: Auch wenn ihr müde seid, stellt euch den Wecker lieber zur gleichen Uhrzeit, wie bisher auch.
2. Morgendliche Rituale beibehalten
Um sich auf die Arbeit vorzubereiten, hilft es auch immer sehr, die gleichen Morgenrituale beizubehalten. Diese bereiten einen auf den Tag vor und machen etwas fitter. Wer vor dem Home Office frühstückt, sich die Zähne putzt und sogar richtige Kleidung anzieht, wirkt nicht nur fokussierter, sondern auch einfach frischer, wacher und authentischer. Ebenso fühlt ihr euch direkt noch etwas motivierter und professioneller, wenn ihr das richtige Parfüm benutzt – auch für den Arbeitsplatz innerhalb der eigenen vier Wände. Probiert es gerne mal aus, Düfte können euch tatsächlich sehr bei einem guten Start in den Tag unterstützen.
Videokonferenzen in Schlaf-T-Shirt und Jogginghose sollten eher die Ausnahme sein. Durch die morgendlichen Rituale bereitet ihr euch auch selbst auf den Arbeitsalltag vor und bringt euch damit etwas mehr in Stimmung. Auch wenn es vielleicht banal klingen mag, aber probiert es einfach mal aus – das wirkt Wunder.
3. Arbeitsplatz einrichten
Wichtig ist, dass ihr auch aus der eigenen Wohnung aus die Übersicht nicht verliert und fokussiert bei der Sache seid. Wichtig ist es deswegen, euch einen Arbeitsplatz einzurichten, der nicht nur ergonomisch auf euch abgestimmt ist, sondern an dem ihr auch nicht abgelenkt werdet.
Schafft alle unnötigen Utensilien vom Schreibtisch, macht euch genügend Platz und haltet es simpel. Überflüssige Dinge in direkter Reichweite eures Arbeitsplatzes lenken euch schnell ab und stören die Konzentration. Richtet euren Schreibtisch also so ein, dass ihr euch wohl fühlt, einen kühlen Kopf bewahren könnt und nicht erst lange nach etwas suchen müsst.
4. Ablenkung bestmöglich vermeiden
Der wohl wichtigste Punkt in Sachen Home Office ist es, Ablenkung zu vermeiden. Ein Käffchen hier, ein bisschen Kochen da, ein „kurzes“ Schwätzchen mit Mitbewohner, Partner oder WhatsApp-Kontakten, nur mal kurz die Waschmaschine ausräumen, bla bla blaaa. Das alles ist zwar Mal erlaubt, sollte allerdings wirklich die Ausnahme sein, da es sonst schneller zur Gewohnheit wird, als einem lieb ist. Ein paar gezielte Tipps um Ablenkung im Home Office zu vermeiden könnten sein:
- Legt euer Handy weg, aktiviert bestenfalls den Flugmodus oder die „Nicht stören“-Funktion.
- Sagt allen Mitbewohnern und Personen aus eurem direkten Umfeld Bescheid, dass ihr im Home Office seid und konzentriert arbeiten müsst.
- Erledigt wichtige Dinge schon im Vorfeld, so dass ihr während eurer Arbeitszeit nicht ständig daran denken müsst
- Falls ihr bei eurer Arbeit viel im Internet unterwegs sei, ist es ratsam, einen anderen Browser zu benutzen, als gewöhnlich. Besuchte Webseiten und gespeicherte Links aller Art lenken somit nicht von der Arbeit ab.
5. Gezielte Pausen einlegen
Legt euch Pausenzeiten fest und legt diese auch gezielt ein! Wichtig, um einen kühlen Kopf zu behalten sind immer wieder Ruhezeiten, die von der eigentlichen Arbeit ablenken. Werden diese nicht eingehalten, überfordert man sich ziemlich schnell selbst und gerät in unnötige Stresssituationen. Ausreichend Pause kann nie schaden. Achtet aber währenddessen darauf, dass ihr euch ausreichend bewegt, vom Schreibtisch wegkommt und auch euer Smartphone nur spärlich benutzt. Die Pause muss effektiv zum gegensteuern benutzt werden.
6. Angenehme Atmosphäre schaffen
Es gibt auch klare Vorteile im Home Office: Die Umgebung kann meist genau so gestaltet werden, wie ihr es für richtig haltet. Ihr habt normalerweise einen geringeren Lärmpegel als im Büro und könnt euch eine auf euch angepasste Wohlfühlatmosphäre schaffen. Das wirkt sich nicht nur positiv auf euer Stresslevel aus, sondern steigert auch euer Wohlbefinden. Jalousien lieber etwas weiter unten lassen? Macht das. Fenster weit auf und das den ganzen Tag über? Macht das. Leises Hintergrundrauschen durch Fernseher, Spotify oder einen Ventilator? Macht das.
Alles was euch gut tut, ist erlaubt und steigert mitunter sogar eure Produktivität. Ein klarer Pluspunkt für das Home Office.
7. An feste Arbeitszeiten halten
Achtet auch im Home Office darauf, dass ihr euch an eure Arbeitszeiten haltet. Ihr müsst nicht extra produktiv sein oder extra nachlässig arbeiten. Arbeitet genauso, wie ihr es auch im Büro machen würdet. Übermäßiger Druck verdirbt euch auf lange Sicht die Laune. Wenn ich euch für 17 Uhr den Feierabend eingeplant habt, dann macht auch um 17 Uhr Feierabend und fahrt den Rechner herunter. Ihr dürft euch selber nicht unter-, aber auch nicht überfordern.
8. Den Haushalt ruhen lassen
Gerade die Pausen während dem Arbeiten im Home Office bieten manchmal die Gelegenheit, etwas für den Haushalt zu machen. Vielen Erfahrungsberichten zufolge, sollte man diesen allerdings wirklich Ruhen lassen, bis man Feierabend hat oder andernfalls noch vor der Arbeit erledigen. Der Haushalt stört, lenkt ab und ist auch nicht als richtige Pauseneinheit geeignet. Lasst den Haushalt also wirklich Mal Haushalt sein und kümmert euch wann anders darum.
9. To-Do Liste schreiben für den Tag
Was ich für besonders wichtig, vor allem in Zeiten von Home Office, halte, sind To-Do-Listen. Am Anfang und am Ende eines jeden Arbeitstages lässt sich anhand von To-Do-Listen nachvollziehen, was getan wurde und was es in Zukunft noch zu tun gibt. Wenn man sich die Aufgaben und Ziele eines Tages genau aufschreibt, behält man die wichtigen Dinge stets im Überblick und muss sich auch vor dem Schlafengehen keine Gedanken mehr darum machen, ob man etwas vergessen haben könnte oder nicht.
Ich empfehle folgende Vorgehensweise:
- Vor jedem Arbeitstag eine Liste mit Dingen erstellen, die wichtig sind und erledigt werden sollten
- Am Ende eines jeden Arbeitstages oder nach einer Aufgabe, die erledigten Punkte auf der To-Do-Liste durchstreichen
- Am nächsten Tag wieder Gedanken machen, was wichtig sein könnte und die To-Do-Liste wieder ergänzen
- Am besten ist es, sich ebenfalls A, B und C-Prioritäten zu machen und die To-Do-Liste somit auf Wichtigkeit hin zu überprüfen
10. Eigenen Weg und roten Faden finden
Im Allgemeinen gilt: Einen kühlen Kopf bewahren ist wohl das Wichtigste, wenn es um die Produktivität und das Arbeiten im Home Office geht. Keiner der hier genannten Punkte muss beispielsweise eins zu eins genau so durchgeführt werden, um ein perfektes Home Office zu gestalten. Allerdings bietet dieser Beitrag einige wichtige Punkte, die bei der Umsetzung helfen können und anhand deren man ich orientieren kann.
Wichtig ist, dass ihr eure eigene Linie und euren eigenen roten Faden findet, wenn es um die Gestaltung eures Home Office geht. Was für eine Person wichtig und produktiv erscheinen mag, kann für euch selbst total unnötig und sogar eher nervig sein.
In erster Linie müsst ihr euch wohlfühlen und euch eine angenehme Arbeitsatmosphäre in euren eigenen vier Wänden schaffen. Dieses Vorgehen ist nun einmal auch ein sehr subjektives.
Eure Erfahrungen im Home Office
Nun ist eure Meinung gefragt: Konnten euch die Tipps, Tricks und Hinweise bezüglich „Arbeiten im Home Office“ weiterhelfen oder habt ihr noch etwas zu ergänzen? Gibt es vielleicht weitere Tipps, die euch weitergeholfen haben? Wie habt ihr euer Home Office eingerichtet und welche Methoden haben euch weitergeholfen? Gerne dürft ihr uns in den Kommentaren eure Erfahrungen teilen und den Artikel um eure Methoden ergänzen!
Im Folgenden haben wir euch noch zwei weitere Artikel von uns verlinkt, die euch in Sachen Produktivität, Motivation, Workflow und Home Office auch weiterhelfen könnten: