Der Weg in den Lehrberuf ist gerade im Vergleich zu anderen Berufen ein recht langer – nach Bachelor, Praxissemester und Master steht schließlich als letzte Hürde auf dem Weg zur vollwertigen Lehrkraft das Referendariat bzw. Lehramtsreferendariat an. Das Gute an diesem ersten „richtigen“ Einsatz an einer Schule ist die Tatsache, dass er bezahlt wird. Doch wie viel verdienen Lehrer letztendlich im Referendariat? Und wieso wird häufig eine private Krankenversicherung für Referendare empfohlen? Diese Fragen beantworten wir im Folgenden ausführlich.
Durchschnittsgehalt im Referendariat
Ähnlich wie das spätere Gehalt ist das auch die Vergütung während des Referendariats (auch Vorbereitungsdienst genannt) von vielen unterschiedlichen Faktoren abhängig. Die Schulform – sprich Grundschule, Realschule, Gymnasium etc. – beeinflusst das Gehalt entsprechend genauso sehr wie auch das jeweilige Bundesland.
Als Durchschnitt lässt sich jedoch vorerst festhalten, dass sich der Verdienst auf einen Betrag zwischen 1.100 Euro und 1.500 Euro brutto im Monat beläuft.
Wichtiges Kriterium: Die Besoldungsgruppe
Lehrkräfte werden in ihrem späteren Arbeitsverhältnis in verschiedene Besoldungsgruppen eingeteilt. Diese sind auch für das Referendariat relevant. Aus diesem Grunde wird ein Referendar der Besoldungsgruppe zugeordnet, in welcher er sich auch später beim Einstieg in das letztendliche Arbeitsverhältnis befinden wird.
Lehrkräfte sind grundsätzlich Teil der Besoldungsgruppe A. Diese wird unterteilt in A 12 bis A 16. Ein Grundschullehrer – und entsprechend auch ein Referendar für diese Schulform – gehört beispielsweise zur Besoldungsgruppe A 12. Ein Lehrer auf einem Gymnasium hingegen zu A 13. Als Durchschnittswert kann festgehalten werden, dass ein Referendar der Gruppe A 13 rund 30 Euro mehr verdient als jemand der Gruppe A 12.
Referendariat Gehalt abhängig vom Bundesland
Wie bereits angeschnitten wurde, ist das Bundesland, in welchem das Referendariat bzw. der Vorbereitungsdienst durchgeführt wird, ebenfalls entscheidend für die konkrete Vergütung. Dieser Umstand ist auf die Föderalismusreform I zurückzuführen, welche eine unterschiedliche Besoldung von Beamten seit 2006 ermöglicht. Aus diesem Grunde sind im Internet für jedes Bundesland individuelle Besoldungstabellen aufzufinden. Anhand dieser kann das individuelle Gehalt im Lehramtsreferendariat nachvollzogen werden. Die Gehälter können hier mitunter recht merkbar variieren.
Ein Referendar der Besoldungsgruppe A 13 verdient beispielsweise im Saarland 1.397,82 Euro. In Schleswig-Holstein sind es hingegen mehr als ein Tausend Euro mehr mit 1.531,19 Euro im Monat.
Der Familienstand
Eine große Rolle für die letztendliche Vergütung während des Referendariats spielt ebenfalls der individuelle Familienstand. Dieser Umstand ist auf das Besoldungsgesetz zurückzuführen. Nach diesem ist geregelt, dass verheiratete Personen sowie Eltern von Kindern das Anrecht auf einen Familienzuschlag besitzen. Dieser unterscheidet sich natürlich ebenfalls von Bundesland zu Bundesland.
Ist ein Referendar der Besoldungsgruppe A 12 beispielsweise verheiratet und absolviert sein Referendariat in Bremen, so erhält er einen Familienzuschlag in Höhe von gut 239,24 Euro. Die gleichen Konditionen würden einem Referendar in Baden-Württemberg 100 Euro weniger und somit nur 139,31 Euro gewähren.
Referendariat Verdienst: Keine gesetzlichen Versicherungsbeiträge
Neben dem tatsächlichen Gehalt ist auch der Aspekt der Versicherung im Referendariat wichtig. Hierbei werden Referendare im Grunde wie vollwertige Beamte behandelt. Entsprechend müssen sie keine Beiträge zur Arbeitslosenversicherung zahlen. Das bedeutet im Umkehrschluss jedoch, dass hierdurch kein Anspruch auf Arbeitslosengeld besteht.
Ähnlich verhält es sich mit der Rentenversicherung, für welche ebenfalls keine Beiträge gezahlt werden müssen. Sobald ein Referendar schließlich Lehrer und Beamter auf Lebenszeit wird, so wird die Zeit des Referendariats bereits mit in die spätere Versorgung mit einbezogen.
Fazit
Nach vielen Jahren des Studiums bietet das Lehramtsreferendariat endlich die Möglichkeit, das gelernte Wissen in die Praxis umzusetzen. Zusätzlich bekommen Lehramtsanwärter hier nun endlich eine Vergütung. Diese schwankt zum Teil recht stark und ist von verschiedensten Faktoren abhängig – nicht nur die angestrebte Schulform, sondern auch das Bundesland und selbst die Anzahl der Kinder wirken sich auf das Gehalt im Referendariat aus. Überdies konnte gezeigt werden, dass eine private Krankenversicherung für Referendare ein lukrativer Aspekt ist, der ebenfalls berücksichtigt werden sollte.